Michael's Hompage

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U-995 Das Boot am Laboer Ehrenmal

Hauptabmessungen

Länge: 67,2 m
Breite: 6,2 m
Tiefgang: 4,8 m
Höhe: 9,6 m



Druckkörper (Durchmesser): 4,7 m
Druckkörperstärke: 20,5 mm
Tauchtiefe (konstruiert/erreicht): 120 m/240 m
Besatzung: 4 Offiziere, 4 Oberfeldwebel, 10 Unteroffiziere, 27-34 Manschaftsdienstgrade

Indienststellung und Ausbildung

Nach dem am 22. Juli 1943 erfolgten Stapellauf auf der Werft Blohm & Voss in Hamburg wurde das Schiff am 16. September 1943 von Kapitänleutnant Walter Köhntopp in Dienst gestellt und der 5. U-Boot-Flottille in Kiel zur Ausbildung zugeteilt. Das Einführungstraining in der Ostsee dauerte bis Mai 1944 und U 995 wurde anschließend der 13. U-Flottille in Trondheim zugeteilt. Zu diesem Zeitpunkt waren die Anfangserfolge des deutschen U-Boot-Kriegs schon Geschichte. Aufgrund verbesserter Taktiken und technischer Innovationen in der U-Boot-Abwehr hatten die Alliierten die Oberhand auf dem Atlantik errungen.

NORWEGEN
Auslaufen nach Norwegen

Am 25. April 1944 lief U 995 nach Norwegen und zu seinem Einsatzgebiet im Nordmeer aus. Obwohl es während der Überführung mehrfach von Flugzeugen angegriffen wurde, konnte es – durch immer rechtzeitiges Tauchen – den Hafen von Kristiansund sicher erreichen. Nach Beseitigung kleinerer Schäden schloß sich das Boot Anfang Juli 1944 einem der letzten Rudelangriffe deutscher U-Boote auf einen Geleitzug an. Wegen der alliierten Luftüberwachung gelang es den 25 angesetzten Booten jedoch nicht, den Geleitzug Richtung Russland aufzuspüren und anzugreifen. Nach starken Verlusten wurde das Unternehmen abgebrochen und U 995 lief zwecks Reparaturen in die Werft von Trondheim ein, wo es bis zum Abschluss der Reparaturen Ende August verweilen musste.


Kurze Einsätze und Kommandantenwechsel

Der nächste Einsatz führte U 995 Ende August in die Nähe russischer Marinestützpunkte in der Jugorstraße, wo es Minen auslegte. Ohne Zwischenfälle lief das Schiff zwei Wochen später wieder in den Hafen ein. Nach der nächsten kurzen Feindfahrt, bei der das Schiff wieder erfolglos blieb, ging am 9. Oktober 1944 Walter Köhntopp von Bord und neuer Kommandant wurde Oberleutnant zur See Hans Georg Hess


Bewaffnung

Torpedorohre (Bug/Heck): 4/1        1 x 3,7 cm Flugabwehrkanone
Torpedos: 12 (oder 26-39 Minen)    2 x 2,0 cm Flugabwehrkanone

DER ANTRIEB
2 x F46 6 Zylinder Dieselmotoren (je 1400PS)
2 x BBC Elektromaschinen (je 375PS)
Höchstgeschwindigkeit (aufgetaucht/getaucht): 17 kn / 7,6 kn
Fahrstrecke (aufgetaucht/getaucht): 10000 sm bei 7kn / 130 sm bei 2 kn
Treibölvorrat: 113,5 t (1 kn = 1,852 km/h)
VERWENDUNG

Nordmeer-Einsätze und Versenkung eines Zerstörers

Als sich U 995 Ende Oktober 1944 auf Feindfahrt im Nordmeer in Richtung Murmansk befand, konnte die Silhouette von vier Zerstörern ausgemacht werden. Genau um Mitternacht schoss die Besatzung zwei Torpedos ab und tauchte danach sofort ab. Ein Zerstörer wurde versenkt, ein anderer schwer beschädigt. Auf den nächsten Fahrten wurden drei Frachtschiffe versenkt und eines beschädigt, während U 995 mehrmals nur knapp der Versenkung entging. Am 14. März 1945 lief U 995 zum letzten Mal aus und konnte einen Liberty-Frachter versenken. Wieder zurückgekehrt wurde das Boot der 14. U-Boot-Flottille in Narvik zugeteilt und musste zur Generalüberholung und zum Einbau eines Schnorchels in die Werft von Trondheim. Als der Krieg zu Ende ging, lag es dort unvollendet und wurde den Alliierten übergeben.

Verwendung nach dem Krieg

Nach Kriegsende ging das Schiff als Kriegsbeute an Großbritannien, wurde 1946 der norwegischen Marine übergeben und war von 1952 bis 1962 als Schulboot unter dem Namen KNM Kaura mit Heimathafen Narvik im Dienst. 1965 wurde das U-Boot an Deutschland zurückgegeben und dort wieder in den Zustand vom Mai 1945 versetzt. Seit dem 13. März 1972 liegt es am Fuße des Marine-Ehrenmals in Laboe und kann dort besichtigt werden.
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2024 Michael Fey
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