Michael's Hompage

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Daten und Fakten
Mit täglich 25.000 Reisenden und Besuchern ist der Kieler Hauptbahnhof nach dem Lübecker Hauptbahnhof der zweitgrößte Bahnhof Schleswig-Holsteins. Der Bereich rund um den Hauptbahnhof ist der am meisten frequentierte Platz in Kiel. An den Busanlagen, im Hauptbahnhof sowie auf dem Bahnhofsvorplatz sind täglich mehr als 100.000 Menschen unterwegs.

Der Bahnhof ist Ausgangspunkt von Strecken nach Hamburg, Lübeck, Flensburg und Husum. Er befindet sich direkt an der Kieler Förde. Die Fähranleger nach Oslo und Göteborg liegen wenige hundert Meter entfernt. Der Kieler Hauptbahnhof ist ein Kopfbahnhof. Die Länge der dreischiffigen Bahnsteighalle beträgt 121 Meter, die Breite 55 Meter.
Eine kleine Zusammenfassung der Geschichte
Der erste Kieler Bahnhof wurde 1843 bis 1846 am Ziegelteich, rund 500  Meter nördlich des jetzigen Standortes, errichtet. Dieser Bahnhof war  dem wachsenden Verkehr, besonders dem eines Reichskriegshafens,  zu dem Kiel 1871 erklärt worden war, nicht mehr gewachsen. Der jetzige Standort verbesserte die Zufahrtsmöglichkeit zum Hafen für den  Straßenverkehr. Der Bau begann 1895.
Der westliche Teil des sechsgleisigen  Kopfbahnhofs wurde 1899 fertiggestellt. Bis dahin verkehrten noch Züge durch eine Lücke im Ostflügel zum alten Bahnhof. Nach Eröffnung des  neuen Bahnhofes konnte der Verkehr zum alten Bahnhof eingestellt werden,  der Ostflügel folgte 1900. Der alte Bahnhof wurde 1902 abgerissen. Auf  der Ostseite des Empfangsgebäudes wurde die Kaisertreppe kombiniert mit einer geschwungenen Auffahrt angelegt, über die auf kürzestem Weg das Hafenbecken mit dem Anleger für die kaiserliche Jacht  erreicht werden konnte. Die endgültige Fertigstellung des langgezogenen  Westflügels und der Bahnsteighalle dauerte noch bis 1911 an, da unter  anderem zunächst das Stadtkloster, ein Armenhaus am Sophienblatt, abgerissen werden musste.
Am 2. Oktober 1927 erhielt der Bahnhof, der bis dahin nur „Kiel“ hieß, die Bezeichnung "Kiel Hbf".
Im Jahre 1944 wurden der Hauptbahnhof und die angrenzenden Prachtbauten bei einem schweren Bombenangriff durch die Alliierten schwer beschädigt. Ab 1950 wurde der Bahnhof in  vereinfachter Form wiederaufgebaut. Dabei entstand im östlichen Teil des  Empfangsgebäudes ein Restaurant, so dass die Kaisertreppe nicht mehr  als Zugang nutzbar war. In den 1950er Jahren wurde das Bahnhofsumfeld umgestaltet. Insbesondere wurde die zuführende Straße Sophienblatt stark verbreitert.
Aufgrund der Olympischen Sommerspiele 1972  wurde auf der Nordseite des Bahnhofsvorplatzes ein hochgelegtes Parkdeck errichtet, unter dem sich ebenerdig der Zentrale Omnibusbahnhof  (ZOB) befand. Die fußläufige Verbindung zwischen dem Bahnhofsgebäude  und dem ZOB über den Vorplatz erfolgte mittels eines überdachten Fußgängersteges als leichte Stahlkonstruktion, die aus dem Haupteingangsbogen des Bahnhofes herausführte und in die aufgestelzte,  gegenüberliegende Parkebene mündete. Im Bahnhof wurden auf dem  Querbahnsteig sowie rund um die Eingangshalle verschiedene Verkaufspavillons errichtet, dazu auch in der historischen Eingangshalle (Nordeingang) und den danebenliegenden Wartehallen jeweils eine  zusätzliche Ebene eingezogen, die die historische Raumhöhe halbierte.  Auch zum 1988 errichteten Einkaufszentrum Sophienhof  wurde ein Fußgängersteg ausgehend vom Empfangsgebäude angelegt, was die  Architektur des Gebäudes beeinträchtigte. Genauso zwei außen am Bahnhof  angebrachte geschlossene Fußgängerstege links und rechts der  Eingangshalle im Norden, die von den Kielern wegen ihres Aussehens  scherzhaft "BH" genannt wurden.
Auf der Ostseite zum Hafen hin wurde 1994/1995 das Erlebniszentrum CAP  mit mehreren Restaurants und einem Großkino errichtet. Es verfügt über  einen direkten Zugang auf Bahnsteighöhe vom östlichsten Bahnsteig. Das  Cap erhielt im Jahr 2010 bereits seinen zweiten Umbau – im Wesentlichen  eine erneute Veränderung der Passage und der Eingangsbereiche unter  Beibehaltung der Lokalitäten, seit einigen Jahren u. a. auch eine  Bowlingbahn und eine Discothek.
1995 wurde die Bahnstrecke Richtung Hamburg elektrifiziert. Seitdem starten und enden hier täglich auch ICE-Züge.
Im Jahr 1999 begann ein umfassender Umbau des Bahnhofs. Unter anderem  erhielt er eine neue Empfangshalle. Die Zwischenebene der historischen  Eingangshalle wurde entfernt und damit die einstige Raumhöhe wiederhergestellt. Der Fußgängersteg zum ZOB und die Außenstege an der Nordseite des Bahnhofs sind ersatzlos abgerissen worden, der  Fußgängersteg zum Sophienhof wurde durch eine Stahl-Glas-Konstruktion  ersetzt. Der umgestaltete Bahnhofsvorplatz und die Empfangshalle am  Querbahnsteig mit zahlreichen Geschäften wurde zur Kieler Woche  im Juni 2004 eingeweiht. Auch die Kaisertreppe im Osten wurde wieder  hergestellt. Wegen finanzieller und technischer Schwierigkeiten wurde  der Umbau mehrmals unterbrochen und erst im Mai 2006 mit der Fertigstellung einer neuen Bahnsteighalle abgeschlossen; nur  über dem Querbahnsteig ist noch die alte und sanierte Bahnhofshalle  erhalten. Die Gesamtkosten des Umbaus betrugen rund 60 Millionen Euro.  Die Kosten der Bahnsteighalle wurden mit rund 30 Millionen Euro  beziffert.  Das Parkdeck mit dem noch bis 2016 darunter befindlichen ZOB wurde 2009–2010 im Süden – zum Bahnhof hin – um knapp ein Drittel reduziert  (Teilabriss) und dort ein Hotel der „Atlantic“-Kette errichtet  (Eröffnung Juni 2010 / Baukosten rund 23 Mio. Euro).
Ab 2013 hat es einen erneuten Umbau des Bahnhofs mit der Entstehung  der Gleise 2b und 6b gegeben. Gleis 2b wurde außerhalb der Halle am  Bahnsteig der Gleise 1 und 2 realisiert, der zu einem Zungenbahnsteig  umgebaut wurde; für Gleis 6b gilt das Gleiche am Bahnsteig der Gleise 5 und 6. Die Bahnsteige wurden nötig, um den zusätzlichen Verkehr in der  Relation Kiel–Rendsburg und der Relation Kiel–Schönberger Strand  bewältigen zu können. Die Arbeiten wurden im Oktober 2014 weitgehend beendet.
2016 wurde das einst mit dem Bahnhof verbundene Parkdeck über dem ZOB  abgerissen, um folgenden Neubauten Platz zu machen: Einem neuen,  schmaleren Parkhaus zum Stresemannplatz hin, einem neuen ZOB an der Viktoriastraße und einem weiteren Hotel der Atlantic-Kette an der Kaistraße, das im rechten Winkel zum Bestandsbau entstehen soll.
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2024 Michael Fey
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